Deborah Sengl, Trouble in Paradise, 2024, Acryl auf Leinwand, 120 x 240 cm
Seit jeher beschäftigt sich Deborah Sengl mit dem nicht Sichtbaren und Abgründigen unserer Gesellschaft. In ihrer neuen Serie „Trouble in Paradise“ geht sie einen Schritt weiter. Zitiert werden berühmte Filmszenen, wie etwa aus „American Beauty“. Was harmlos und idyllisch scheint, wird durch eine herannahende Gefahr gebrochen. Die unterschiedlichen Ebenen stehen stellvertretend für Welten, die meist stärker miteinander verknüpft sind als wir es uns eingestehen wollen. Ähnlich geschieht es in der Serie „Inside Out“: Die Protagonisten wähnen sich in ihren geschützten Bereichen – die eigenen vier Wände sind jedoch transparenter als gedacht. Überdimensional nehmen vermeintlich friedliche Beobachtende Einblick in die jeweiligen Refugien. Ob damit eine physische oder virtuelle Gefahr verbunden ist, sei der freien Interpretation überlassen.
Darüber hinaus werden angesichts der aktuellen geopolitischen Lage Szenen aus „Die letzten Tage der Menschheit“ ausgestellt. Kaum einer hat die Unmenschlichkeit und Absurdität des Krieges so präzise eingefangen wie Karl Kraus mit seiner „Tragödie in 5 Akten mit Vorspiel und Epilog“. Sengl reagiert in ihrem bisher größten Werk mit unverwechselbarem Gespür auf Kraus’ Text und interpretiert Szenenausschnitte und Dialoge mit Rattenpräparaten und Zeichnungen künstlerisch neu. Weitere Szenen sind ab Mitte Juni im Jüdischen Museum Wien unter dem Titel „Die letzten Tage der Demokratie“ zu sehen.
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